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Wege in einer Partnerschaft als Paar

Fachpraxis für systemisches Paarcoaching, Paartherapie, Paarbegleitung

Wenn zwei Menschen als Paar zusammenkommen, denken sie oft: »Jetzt gehen wir unseren Weg gemeinsam.« Das klingt nett und entspricht dem romantischen Liebesideal, das besagt: Hier vereinen sich zwei Menschen wie die beiden Hälften eines Ganzen, die endlich zueinandergefunden haben. Wer sich ohne Partner als unvollständig empfindet, darf sich dieses Selbstbild einmal genau anschauen und spüren, mit welchen Gefühlen es verbunden ist. Er wird Gefühle der Minderwertigkeit, des Kleinseins und andere Mangelgefühle in sich entdecken. Jeder Mensch ist eine Ganzheit. Er ist vollständig und benötigt keinen Partner, um diese Vollständigkeit herzustellen.

Ich stehe zu meiner Wahrheit und gehe meinen Weg

Der Irrtum vieler Paare besteht darin zu glauben, dass sie, nachdem sie zusammengefunden haben, einen gemeinsamen Weg gehen und dass ihre beiden bisherigen Wege jetzt in einen Weg münden. Das stimmt aber nicht.

In Wahrheit gehen sie fortan drei Wege:

Sie geht ihren Weg, er geht seinen, und beide zusammen gehen einen dritten Weg, nämlich den als Paar. Wenn dies nicht so gesehen wird, entstehen Verwicklung und Verwirrung. Es klingt paradox: Wenn der gemeinsame Weg gelingen soll, müssen beide ganz besonders darauf achten, dass jeder auch seinen eigenen Lebensweg mit Bewusstheit und Achtsamkeit geht.

Wenn der Mann oder die Frau morgens zur Arbeit geht, dann ist er oder sie mit sich allein und geht seinen/ihren eigenen Weg. Wenn er oder sie zu einem Freund oder einer Freundin geht, dann gehört dies nicht zum gemeinsamen Weg. Die viele Zeit, die jeder für sich allein oder mit Dritten verbringt, gehört zum Weg des jeweiligen Partners. So gehen zwei Menschen ihren ganz eigenen, unverwechselbaren Weg durch ihr Leben und begegnen sich auf diesem Weg immer weder als Partner – ob ein- oder zweimal am Tag oder nur einmal in der Woche.

Wege in einer Partnerschaft: Eine Beziehung ist die Geschichte von Begegnungen zwischen zwei Menschen, in denen diese sich mit Achtung, Respekt und Neugier betrachten. Und nachdem diese Begegnungen stattgefunden haben, gehen wir wieder auseinander, und jeder geht auf seinem eigenen Weg weiter. Wir müssen unseren Partner für sich allein sein lassen, müssen ihn seinen Weg gehen lassen. Wenn ein Partner anfängt, den anderen auszufragen, was er denn heute zu Mittag gegessen, wen er getroffen und wofür er Geld ausgegeben hat, dann gesteht er seinem Partner diesen eigenen Weg nicht zu. Und wenn einer glaubt, nur weil er einen Partner habe, benötige er sich keine Gedanken um einen eigenen Weg zu machen, beginnt die Beziehung kompliziert zu werden und dem gegenseitigen Missbrauch und der Unliebe werden Tür und Tor geöffnet.

Natürlich wird es vorkommen, dass einer von beiden nicht gut findet, was der andere tut. Ich treffe in meinen Paarberatungen immer wieder Frauen, die berichten, ihre Männer seien sauer, wenn sie einen Sonntag auf einem Seminar verbringen oder eine Seminarwoche auf der Insel Lesbos mit zwanzig anderen Menschen, anstatt zu Hause zu bleiben. Das sind meist Frauen, die früher selten etwas allein gemacht haben. Jeder wird diese Männer verstehen können, die jetzt beunruhigt und verunsichert erleben, dass ihre Frau plötzlich etwas ganz für sich allein tut.

In Wirklichkeit ist dies der größte Liebesdienst, den sie ihrem Partner erweisen kann, denn damit zeigt sie, dass sie sich selbst wertschätzt und etwas für ihr Leben tut. Da kommt dann eine Frau mit deutlich mehr Klarheit, Freude und Selbstachtung vom Seminar zurück. Ein Partner, der kein Interesse daran hat, dass sich der andere weiterbewegt und in seine Kraft kommt, fühlt sich davon natürlich verunsichert. Aber wenn er die Chance erkennt, die hierin auch für ihn und die Partnerschaft liegt, wird er anfangen, ebenfalls etwas für sich zu tun.

Die Liebe ist keine zuckersüße Angelegenheit, bei der jeder die anderen netten Sachen sagt und es ihm recht macht. Besonders herausgefordert wird die Liebe, wenn es in einer Beziehung zu verletzendem oder gar gewalttätigem Verhalten eines Partners kommt oder wenn der eine den anderen auf unterschiedliche Art ausbeutet. Unendlich viele Partner lassen zu, dass der andere sie lieblos anspricht, beschimpft, herabsetzt, demütigt oder entwürdigt, und das nicht einmal im Monat, sondern fast täglich.
Bei vielen geschieht dies nach übermäßigem Alkoholkonsum.

Es sind keineswegs nur die Männer, die ein solches Verhalten an den Tag legen. Auch viele Frauen behandeln ihren Mann ähnlich, wie es schon ihre Mütter getan haben. Das unliebe volle Verhalten der Frauen besteht oft darin, dass sie unentwegt etwas an ihrem Mann auszusetzen haben, dass sie sich bei ihm und über ihn beklagen, ihn herabsetzen und entwürdigen. Und der mit seiner Mama verstrickte Mann schweigt und leidet und ist dann auch meist schnell wieder weg – und sei es nur in den Keller oder in die Garage. Er ist oft nicht in der Lage, auf den Tisch zu hauen und seiner Wut über diese Behandlung Ausdruck zu verleihen. Eher frisst oder säuft er seinen Frust weg und denkt: »So ist das halt, wenn man verheiratet ist.« Es ist auffallend, dass sich Männer zu Hause oft nicht wohlfühlen, weil die Frau diesen Bereich als ihr Reich definiert. Hier dominiert sie, lässt dem Mann keine Luft zum Atmen, gesteht ihm keinen eigenen Raum zu und kann ihn auch nicht in Ruhe lassen.

Und unzählige Frauen ertragen es, von ihren Männern wie eine Putzhilfe behandelt zu werden und sich wenig geachtet zu fühlen. Viele Männer betrachten das von ihnen verdiente Geld als das ihre. Die Frau muss ihren Mann bitten, ihr für diese oder jene Anschaffung oder sogar für ihre eigene Kleidung Geld zu geben. Andere Männer geben das Geld aus oder verspielen es, machen Schulden und übersehen, dass sie mit ihrer Frau in einer Wirtschaftsgemeinschaft leben. Eine Wirtschaftsgemeinschaft, in die beide durch ihre Leistungen einzahlen, für deren Erfolg beide verantwortlich sind und aus der beide Gewinn ziehen dürfen.

Andere Frauen sehen sich nach einigen Jahren, Ehe mit einem Schuldenberg konfrontiert, für den sie mithaften und den sie jahrzehntelang mit

abzahlen dürfen. Und nicht wenige erdulden es, dass der Mann, der nie gelernt hat, Verantwortung für seine unterdrückte Wut und seinen Frust zu übernehmen, in seinem Jähzorn und seiner Hilflosigkeit ausrastet, tobt, die Frau auf das Übelste behandelt oder ihr gar körperliche Gewalt antut. Psychische und physische Gewalt in der Ehe sind heute sehr weitverbreitet, und die Frauen dulden sie und antworten auf die Frage, warum sie sich das antun, nicht selten »Aber ich liebe ihn doch« oder »Was soll ich denn machen?«. Im einundzwanzigsten Jahrhundert herrscht in unzähligen Ehen noch tiefstes Mittelalter. Die Außenwelt bekommt davon kaum etwas mit, und diejenigen, die doch etwas mitbekommen, schweigen meist.

Es hat aber weder etwas mit Liebe zu tun, noch werden diese Vorgänge verstanden, wenn man die gewalttätigen Männer einseitig anklagt. Das sogenannte Opfer von Lieblosigkeit oder Gewalttätigkeit ist nicht weniger für die Aufrechterhaltung dieser Zustände verantwortlich wie der Täter. Das hört eine Frau, die unter der Gewalttätigkeit eines Mannes leidet oder gelitten hat, natürlich nicht gern. Will sie jedoch etwas Entscheidendes in ihrem Leben ändern, wird sie einmal ihre Schöpferverantwortung dafür übernehmen müssen, dass sie diesen (und oft noch manch anderen Mann mit ähnlichem Verhalten) angezogen hat. Oft haben Frauen, die von ihren Männern geschlagen werden, bereits Gewalt von ihren eigenen Eltern erlebt. Wie bereits zu Beginn dieses Buches erwähnt wurde, bekommt ein Kind, das geschlagen wird, mehr Energie als eines, das ignoriert, genauer gesagt, mit Liebesentzug bestraft wird. Jeder Mensch (nicht nur die geschlagene Frau), der gewalttätige, ihn missbrauchende, mobbende oder ausbeutende Menschen in sein Leben zieht, darf sich fragen, wie er über sich selbst und seinen Wert denkt und fühlt. Solange sich Menschen innerlich zutiefst verurteilen und hassen und kein gutes Haar an sich selbst lassen, werden sie auch von manchen anderen Menschen wie Dreck behandelt. Und die Täter, unter denen sie leiden, sitzen im selben Boot namens Selbsthass.

Die Gewalt in der Ehe und in Beziehungen wird erst aufhören, wenn die Opfer – meist die Frauen – ein entschiedenes und lautes »Nein, mit mir nicht mehr!« ausrufen können. Aber dieses Nein muss einhergehen mit einem klaren Ja zur Wertschätzung und Würdigung ihrer selbst. Es ist ein schmerzhafter Prozess zu erkennen, dass wir uns selbst über viele Jahre Gewalt angetan, entehrt und entwürdigt haben, und zwar durch unser Selbstbild, das mehrheitlich in der frühen Kindheit entstand. Viele Kinder, die geschlagen werden, denken: »Mit mir ist anscheinend etwas nicht in Ordnung, sonst würde ich nicht immer geschlagen. Ich habe das wohl verdient.«

Das Nein in der Liebe betrifft aber nicht nur Partner, bei denen die Gewalt schon offen zutage tritt. Jeder ist in seinen Beziehungen aufgefordert, darauf zu achten, wo er von seinem Gegenüber nicht geachtet oder lieblos behandelt wird, und entsprechende Grenzen zu setzen. Wo die Würde des einen durch unbewusstes Verhalten des anderen verletzt wird, muss der ersten deutlichen Worte finden, zum Beispiel: »Ich möchte nicht, dass du so mit mir umgehst. Ich erwarte mehr Respekt und Achtung von dir.« Oder: »Ich weiß, dass du zurzeit nicht glücklich bist mit deiner Situation, aber ich akzeptiere nicht, dass du deinen Frust an mir ablässt. Übernimm Verantwortung für deine Probleme und kümmere dich um eine Lösung.« Oder: »Wenn du weiter Gewalt anwendest, muss ich gehen!

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